Neues Wagen — Bewährtes Bewahren
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Aarau wächst — bestehenden Schulraum sichern
Aarau steht nicht still, Aarau wächst. So ist es wenig verwunderlich, dass die Schülerzahlen - und damit der Bedarf nach Schulraum - auch in Zukunft wachsen werden. Im aktuellen Umfeld gibt es damit ein wichtiges Element, das Teil jeder sinnollen Strategie sein sollte: Bestehenden Schulraum sichern, nicht aus der Hand geben!
Schulraum Zelglischulhaus funktioniert und ist zukunftstauglich
Das Zelglischulhaus hat sich während mehr als hundert Jahren problemlos jeder «Neuerung» angepasst. Es ist absurd zu behaupten, innovative Unterrichtsmethoden würden nun plötzlich einen ganz neuen Typus Schulhaus bedingen. «Experimente» mit Lernlandschaften und neuen Unterrichtsmethoden kann man auch in bestehenden Gebäuden durchführen. Es ist unverständlich, ja geradezu unvernünftig, den funktionierende Schulraum Zelglischulhaus ohne Not und ohne schlüssige Gründe aufzgeben.
Schulraum Zelglischulhaus mit grossem Ausbaupotential
Vor wenigen Jahren hat die Stadt Aarau die «Walthersburg» gekauft, ein Areal mit deutlich mehr als 10'000 m2 Fläche in direkter Nachbarschaft zum Zelglischulhaus. In seiner Botschaft vom 21.01.2019 hat der Stadtrat sogar explizit geschrieben, dass «mit dem Erwerb der an das Schulareal Zelgli grenzenden Immobilie das Areal um die Schulanlage arrondiert werde.» Damit ist klar, dass unter Einbezug des Areals Walthersburg die aktuelle Kapazität dieses Schulraums im Zelgli problemlos verdoppelt werden könnte, d.h. ein organisches Wachstum während weiterer 100 Jahre ist gesichert, ohne dass man schöne Sportplätze überbauen und naturbelassene Flächen versiegeln muss.
Ausbau der Aarauer Kantonsschulen AKSA/NKSA ohne Zelglischulhaus
Der Kanton Aargau wird bald mit dem Bau einer neuen Kantonsschule in Stein beginnen. Weiter hat der Kanton im Juni 2023 angekündigt, dass an zwei weiteren Standorten Kantonsschulen entstehen werden (Lenzburg und Windisch). Der Kanton soll diese neuen Kantonsschulen mit ausreichend Kapazität planen, so dass ein allfälliger Ausbau der Kantonsschulen in Aarau (AKSA, (NKSA) ohne Einbezug des Zelglischulhauses möglich ist. An einer Informationsveranstaltung am 21. August 2023 hat ein Vertreter des Kantons bestätigt, dass der Kanton zwar interessiert ist an einer Übernahme des Zelglischulhauses (um dort die aktuell in der AKSA «einquartierte» KSB unterzubringen, da die AKSA an Ort wachsen möchte), aber das Gebäude des Zelglischulhauses ist in keinem Falle ein «deal killer». Unbestritten ist, dass mit dem Scheitern des hochkomplexen Landabtausches für den Kanton ein als gelöst abgehaktes Problem wieder auf den Tisch kommt: Es braucht ein neues Domizil für die KSB; umgekehrt handelt sich die Stadt mit dem Tausch ein deutlich grösseres Problem ein (zusätzlicher Neubedarf für Schulraum im Ausmass von 1'200+ SuS statt nur 800 SuS → Mammut-Schule). Natürlich sind Aarauer auch Aargauer, aber wir müssen zuerst unsere eigenen Probleme lösen, bevor wir die Probleme des Kantons zu lösen haben. Damit ist klar: Die Stadt Aarau muss vorläufig das Zelglischulhaus behalten, wenn wir keine Mammut-Schule wollen!
Verteilte Infrastruktur — Optimiertes Risikoprofil
Wieso soll die Stadt Aarau eine äusserst riskante Vorgehensweise wählen, die kein vernünftiger Immobilien-Portfoliomanager wählen würde? Keine Anfängerfehler machen und alle Eier in den gleichen Korb legen, sondern die risikoreduzierenden Vorteile eines geographisch diversifizierten Schulraumportfolios nutzen! Ceteris paribus ist eine Schulinfrastruktur mit mehreren Standorten einem Moloch in der Telli weit überlegen.
Gewachsene Strukturen nicht zerstören
Die Vorteile eines grossen Oberstufen-Zentrums sind rein hypothetisch, die Kosten und Risiken eines Mega-Neubaus sind real. Risikokontrollierte und nachhaltige Innovation findet statt, indem Altes ersetzt wird, nachdem sich das Neue bewährt hat und klar ist, dass die Vorteile die Nachteile überwiegen; nur Revolutionäre zerstören funktionierende, gewachsene Strukturen, bevor das Neue sich bewährt hat. Das «Zusammenlegen» bestehender und vor allem funktionierender Schulhausstrukturen ist komplex, und es ist nicht zu erwarten, dass sich die Umsetzung eines am Schreibtisch ausgeheckten «Mergers» einfach gestalten wird. Ein solches Monster mit 1'200+ Schülerinnen und Schülern zu führen, Hunderte von Lehrpersonen mit ganz unterschiedlichen Lehrkulturen zu koordinieren und zu motivieren, das wird eine Herkulesaufgabe.
Kein Radikalumbau des Schulsystems — Keine Gesamtschule in der Telli
Im Kanton Aargau ist die dreigliedrige Oberstufe vorgeschrieben, und zwar klipp und klar.. Trotzdem arbeiten gewisse Kreise mit allen Mitteln auf eine Gesamtschule hin, also eine «flachgeklopfte Oberstufe» (wird gerne auch als stufendurchmischte, «integrative Oberstufe» bezeichnet). Die Tatsache, dass Entscheide für einen Radikalumbau der Schullandschaft in der Kompetenz der Leitung der Kreisschule Aarau-Buchs (KSAB) liegen, sollte für uns alle ein Weckruf sein. Die KSAB ist eine kolossale Fehlkonstruktion, die weitreichende Entscheide fällen kann, ohne dass die etablierten politischen Prozesse korrigierend eingreifen können. Hier besteht also grosser Handlungsbedarf! So müssten z.B. die Satzungen der KSAB dahingehend angepasst werden, dass der Schulvorstand dem Kreisschulrat wichtige strategische Entscheide zur Genehmigung vorlegen muss. Falsch ist zudem die von Stadträtin Franziska Graf immer wieder gemachte Behauptung, dass der Bund Vorgaben mache, die im Kanton AG vorgeschriebene dreigliedrige Oberstufe (Real/Sek/Bez) sei gemeinsam in einer einzigen Schulanlage zu beschulen. Weder Bund noch Kanton machen solche Vorgaben! Und aus demokratischer Sicht ist ganz grundsätzlich nicht zu akzeptieren, dass eine kleine Gruppe von erlauchten «Vordenkern» mit der Bestellung eines Oberstufenzentrums «an einem Standort» einen solchen Entscheid vorwegnehmen. In unserer Demokratie sollte es selbstverständlich sein, dass die Meinung der obersten Entscheidungsebene — also die Meinung der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger — eingeholt wird, bevor mittels Tauschvertrag mit dem Kanton oder mit einem «200-Millionen-Neubau» Tatsachen baulicher Art geschaffen werden!
Mega-Oberstufenzentrum Telli (bildungs)politisch nicht abgestützt
Die Aufgabe des Schulstandortes OSA/Schachen folgt keinem
bildungspolitischen Entscheid, sondern wurde gefällt, weil die
Bausubstanz aus den 70er-Jahren marode ist. Die Stadt verfolgt mit dem
Abriss des OSA und dem Abtreten des Zelglischulhauses an den Kanton nicht
eine bildungspolitische Strategie, sondern sie folgt lediglich einer (erhofften)
baulichen Opportunität in der Telli. Logisch und politisch
korrekt müsste ein solcher Entscheid jedoch unter bildungspolitischen
Aspekten sowie in der Bevölkerung und bei der Lehrerschaft breit
abgestützt getroffen werden. Stattdessen werden Entscheide mit grosser
Tragweite von wenigen «Experten» im Dunstkreis der Kreisschule
Aarau-Buchs und dem Stadtrat gefällt. Dieses Vorgehen ist nicht nur elitär,
sondern (bildungs)politisch fahrlässig und aus demokratischer Sicht bedenklich.
Der erste strategische Leitsatz der
Entwicklungsstrategie
2045 des Kantons Aargau betont, das «grosse,
aber nicht übergrosse Kantonsschulen» (Altersgruppe 16 - 20 Jahre)
betrieben werden sollen. «Eine gewisse Überschaubarkeit soll an
allen Schulen beibehalten werden.» So sind denn auch ausnahmslos
alle Kantonsschulen (bestehende und geplante) im Grössenbereich 400 bis
1'200 Lernende angesiedelt. Wieso soll gerade die
Kleinstadt Aarau mit dem Oberstufenzentrum Telli (Altersgruppe 12 bis 15 Jahre)
ein Monster mit 1'200+ Schülerinnen und Schülern bauen?
Wer will sich hier ein Denkmal setzen? Im Interesse der Kinder sind solche
grössenwahnsinnigen Schulanlagen ganz sicher nicht.
→
Grössenanalyse aller Schulanlagen in der Schweiz
Direkte Demokratie geht anders
Für ein Mini-Projektlein wie die Stadtidee Aarau wird ein extremer Aufwand betrieben (inkl. E-Voting), um schlussendlich einen läppischen Betrag von insgesamt 50'0000 Fränkli auf ein paar Projekte zu verteilen - Basisdemokratie der feinsten Sorte. Auch bei der Gestaltung des Kasernenareals wird die Bevölkerung einbezogen - die partizipative Phase dauert Jahre, und es werden zahlreiche Workshops durchgeführt. Komplett anders ist das Vorgehen beim 200 Millionen-Generationenprojekt Oberstufenzentrum Telli. Ein kleiner Kreis erlauchter «Experten» heckt eine Idee aus, plant im Stillen, führt mit dem Kanton Verhandlungen und spurt eine einzige Variante soweit vor, dass das Volk schlussendlich nur noch zähneknirschend «ja» sagen kann, will man nicht mit abgesägten Hosen dastehen. Es werden keine Grundsatzdiskussionen geführt, keine Varianten ausgearbeitet und man ist mit einem Plan B unterwegs, der den Namen nicht verdient: Kann man die Mammut-Schule nicht in der Telli bauen, so will man sie einfach an anderer Stelle (Gönhardgüter) aufstellen. Eine Oberstufe mit mehreren Standorten wird gar nicht in Betracht gezogen, damit man den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern die einzige der KSAB genehme Option als «alternativlos» präsentieren kann. Schlagen wir jetzt einen Pflock ein und machen wir dem Stadtrat klar, dass es so nicht geht. Schule geht uns alle an, und es gibt deutlich bessere Varianten als die grösste Mammut-Schule der Schweiz. Wir wollen, dass auch Varianten mit dezentraler Infrastruktur ernsthaft analysiert und sauber evaluiert werden!
Hochrisikostrategie ohne echten Plan B? Nein Danke!
Ein Hochseilakt ohne Netz, anders kann man die Vorgehensweise des Stadtrats gar nicht beschreiben. Er will ein gut funktionierendes Schulhaus gegen einen Sportplatz und ein marodes Hallenbad in der Telli tauschen, und wir sollen darauf hoffen, dass auf diesem Grundstück irgendwann eine neue Mammut-Schule gebaut wird? Beim geplanten «Moloch Oberstufenzentrum Telli» bestehen fast nur Fragezeichen, und der Stadtrat hat trotz gegenteiliger Beteuerungen gar keinen richtigen Plan B. Es wird alles auf die Karte «Mammut-Schule» gesetzt, obwohl Stand heute niemand weiss, ob und allenfalls wann das neue Oberstufenzentrum Telli überhaupt gebaut werden kann. Wieso will der Stadtrat den sicheren Wert «Zelglischulhaus» leichtfertig aus der Hand geben, bevor der Neubau steht und sich bewährt hat? Geht es einmal mehr darum, an uns Einwohnerinnen und Einwohnern vorbei Tatsachen zu schaffen? Wie sieht denn der Plan B aus, wenn es nicht gelingt, die schlussendlich 2'000 Personen aus ganz unterschiedlichen Schulhaus-, Lehr- und Lernkulturen zum Erfolg zu führen? Die Befürchtungen sind jetzt schon gross, dass gute Lehrkräfte abspringen und sich neu orientieren werden. Stellen für motivierte Lehrerinnen und Lehrer wird es andernorts auch in Zukunft mehr als genug geben. Aarauer Schülerinnen und Schüler werden diese Option allerdings nicht haben, weil es nur noch 1 Schule geben wird. Das gilt es zu bedenken!
Kein überzeugendes Telli-Verkehrskonzept
Schon heute ist das Verkehrsaufkommen in der Telli riesig. Ein Oberstufenzentrum Telli bedeutet, dass jeden Tag mehrere tausend zusätzliche Bewegungen zu absorbieren wären, und zwar exakt zu jenen Zeiten, an denen die Verkehrsinfrastruktur schon heute hoffnungslos überlastet ist. Es sind ja nicht nur Schülerinnen und Schüler, die am Morgen und nach der Mittagspause in die Schule fahren (bei Regen vom Bahnhof mit dem Bus?) und in der Mittagspause und am Abend wieder nach Hause wollen, sondern auch die Lehrkräfte und viele weitere Angestellte müssen zwischen Wohnort und Schule pendeln. Dezentraler Schulraum verteilt diesen Vekehr ohne weiteres Zutun, das geplante Mega-Oberstufenzentrum wird massiven zusätzlichen Verkehr konzentriert in der Telli generieren. Das passt zur städtischen «Verkehrsverhinderungsstrategie» wie die Faust aufs Auge!
Zelglischulhaus ist seit 111+1 Jahren Teil von Aarau
Das Zelglischulhaus wurde von 1910 bis 1911 als Teil von Aarau gebaut. 1955 wurde der Gebäudekomplex renoviert, 1987 unter Denkmalschutz gestellt, und dann in den Jahren 1990 bis 1995 einer Gesamtrenovation unterzogen. Es handelt sich um erstklassige Bausubstanz (im Gegensatz zum im Jahre 1979 fertiggestellten OSA-Gebäude, das dem Abriss geweiht ist). Die Stadt Aarau hat das Zelglischulhaus mit viel Liebe (und auch Geld) gepflegt, weil es ein liebgewonnener Teil von Aarau ist!
Dokumentarfilm Zelglischulhaus Aarau
Zelglischulhaus Aarau — Stadtentwicklung Aarau 1880-1920
Die Probleme einer geordneten Stadtentwicklung stellen sich seit Mitte des
19. Jahrhunderts in allen Städten Europas mit wachsender Dringlichkeit, als
Erstes in England und Frankreich, den Vorreitern der Industrialisierung.
Während in England vor allem auf dem Gesetzgebungsweg bezüglich
Sozialwohnungsbau versucht wird, unerträgliche wohnhygienische
Zustände zu verhindern, führen der Bebauungsplan von Paris unter Haussmann
(1853-1869) oder der Ring in Wien (1858-1859) zu einer grandiosen Neuordnung dieser Städte.
Mit einiger Verspätung ist, wie in den meisten Schweizer Städten, auch in
Aarau die Einsicht gereift, dass nur eine vorausschauende Planung eine
vernünftige Stadtentwicklung sichert. Jetzt werden schrittweise
Planungsgrundlagen geschaffen, welche das ganze heutige Stadtgebiet
erfassen und weit über die in dieser Epoche bebauten Quartiere hinausreichen.
Obwohl sie vor dem Ersten Weltkrieg kaum zur Anwendung gelangen, stehen am Ende unseres
«Zeitschnitts» wirksame Regelwerke bereit, die in der folgenden
Eoche zum Tragen kommen werden.
Als epochaler Schritt wird 1900 der «Rychner-Plan» von 1897 vom Grossen Rat als erster gültiger Bebauungsplan Aaraus genehmigt. Um Unterschied zum abgelehnten Plan Gonzenbach von 1879 mit seinen Strassengevierten verfährt dieser vor allem im Areal südlich der Bahn äusserst pragmatisch, indem er die Erschliessung weitgehend auf bestehende Wege und Grenzen abstellt. Das Resultat ist eine wenig ordnende, auch kaum gestaltende Planung. Zusätzlich zum Plan von 1879 sind nun Gebiete im Zelgli, der unteren Telli sowie des Scheibenschachens erfasst. Diese werden allerdings erst nach 1920 bebaut. Interessant ist die Tatsache, dass in der zugehörigen Bauordnung im Regelfall von der geschlossenen Bauweise ausgegangen wird.
Der 1917 in Kraft gesetzte Bebauungsplan von Hässig und Vogt sanktioniert einerseits das bereits Gebaute, weitet das Planungsareal aber enorm aus: Im Süden wird ein zusammenhängendes Wohngebiet planerisch erschlossen (Zelgli, Goldern, Gönhard), rund um eine Hafenanlage im Telli werden für die Industrie Flächen ausgeschieden, und im Scheibenschachen wird ein zweiter Aareübergang vorgesehen. 1915 werden erstmals in einem Plan das Gebiet für geschlossene Bebauung (Altstadt, Areal zwischen Laurenzenvorstadt, Bahnhofstrasse und Poststrasse) bzw. offene und halb offene Bebauung und «übrige Gebiete» ausgeschieden. Dieser Plan ist bis heute nicht ausser Kraft gesetzt, kommt aber kaum mehr zur Anwendung, weil er duch Arealgestaltungspläne und kantonale Richtlinien weitgehend ersetzt wird.
Bauliche Hauptmerkmale dieses Zeitabschnitts bilden die weitere Verdichtung des Laurenzengebiets innerhalb der bestehenden Strukturen, ausserhalb dieser Zone die grossen öffentlichen Solitärgebäude wie Zelglischulhaus, Kantonsschule und die alte Badanstalt sowie der Komplex des Kantonsspitals. Im Süden werden strassenbegleitende Wohnhäuser erstellt, vor allem längs der Jura- und Weltistrasse, im Zelgli entlang Kunsthausweg, Schanzmättelistrasse, Zelglistrasse und Kyburgerstrasse. Die Industrie wächst sowohl im Areal südöstlich des Bahnhofs weiter wie auch an der Aare, wo sie von den neuen Möglichkeiten der Energiegewinnung Gebrauch macht (Zementfabrik). Die Elektrizität wird vor allem ab 1891 als Energie interessant, nachdem die Stromübertragung auf grosse Distanzen an der «Internationalen Elektrotechnischen Ausstellung» in Frankfurt demonstriert worden ist. So wird 1894 am bis anhin kaum genutzten Gewerbekanal ein städtisches Elektrizitätswerk in Betrieb genommen. Dieses konkurrenziert in der Folge das 1858 für die Stadtbeleuchtung gegründete Gaswerk, trotz dessen 1880 erfolgten Umstellung von Holz- auf rationellere Kohleverbrennung.
Zelglischulhaus Aarau — Bau- und Nutzungsgeschichte
Aus einem 1907 veranstalteten Wettbewerb für ein Bezirksschulhaus in Aarau gingen die Berner
Architekten Bracher, Widmer & Daxelhoffer als Sieger hervor. Nach ihrem Entwurf wurde das Schulhaus
Zelgli in den Jahren 1909-1911 ausgeführt. 1955 wurde der Gebäudekomplex renoviert und im nördlichen
Pausenhof um einen als Provisorium geplanten Pavillonbau erweitert. 1987 unter Denkmalschutz gestellt.
1990-1995 wurde eine Gesamtrenovation durchgeführt, wobei im Inneren die Raumstruktur erhalten, das
Treppenhaus durch Entfernung späterer Zubauten wieder dem ursprünglichen Zustand angenähert wurde.
2004/05 Erneuerung der Eingangstüren sowie der Fenster der Turnhalle.
Zelglischulhaus Aarau — Beschreibung
Das Bezirksschulhaus Zelgli ist eine für den Schulbau des frühen 20. Jahrhunderts typische, schlossartig komponierte Gesamtanlage. Der zu seiner Entstehungszeit überregional wahrgenommene Schulbau stammt von den Architekten Bracher, Widmer & Daxelhoffer, die in Aarau wenige Jahre später die in neoklassizistischen Formen gehaltene neue Hauptpost realisieren sollten (1914/15), hauptsächlich aber als Exponenten des um 1910 sehr beliebten sogenannten Berner Barock bekannt waren. Der neobarock gestaltete Baukomplex gliedert sich in einen weithin sichtbaren, viergeschossigen Hauptbau, der mit seinem grossen Volumen über der Hangkante des Schanzmätteli thront, und einen rechtwinklig dazu gestellten, die Turnhalle sowie einen Torbau umfassenden Seitenflügel. Durch den Torbau mit Schweifdach und Korbbogenportal gelangt man in den nördlichen Pausenhof, auf den sich die gegen Norden gerichtete monumentale Schaufront des Hauptbaus wendet. Dieser gliedert sich in einen Mitteltrakt und zwei durch fast risalitartig kurze Querflügel abgeschlossene Seitentrakte; er wird von hoch aufragenden Walmdächern abgeschlossen, deren gestaffelte Höhenentwicklung in einem axial plazierten Dachreiter gipfelt. Die über einem Quadersockel durch Lisenen gegliederte Putzfassade zeigt rechteckige und korbbogige Fensteröffnungen; ihr viertes Obergeschoss wird durch ein umlaufendes Vordach geschickt überspielt und optisch in das Volumen des Daches miteinbezogen. Die Mittelpartie des Mitteltrakts ist zusätzlich risalitiert und wird von einem riesenhaften Segmentbogen abgeschlossen, in dem zuoberst ein Aarauer Adler in einer Wappenkartusche mit Strahlenkranz prangt. In der Mittelachse liegt der repräsentative Haupteingang, dem eine Säulenportikus vorgelagert ist, während sich die ursprünglichen Eingänge für die Schüler, nach Knaben und Mädchen gesondert, in unscheinbaren seitlichen Türen öffnen. Die Südfassade zeigt eine in der Volumetrie analoge, mit einer durchgehenden regelmässigen Rechteckbefensterung aber weniger bewegte Gliederung. Das Innere ist entsprechend den Eingängen durch zwei Treppenhäuser erschlossen; bemerkenswert ist vor allem die Disposition der praktisch durchgehend nach Süden orientierten Schulzimmer. Heute vermitteln vor allem noch die mit einem Rupfensockel ausgekleideten Gänge und das Treppenhaus einen Eindruck der ursprünglichen Innenräume.
Christoph Müller | Unternehmer, Einwohnerrat
Christoph Alder | Schulleiter
Unsere Strategie ist einfach:
1. Informieren (Kampagnen-Material)
2. Überzeugen
3. Mobilisieren
Wir brauchen überall helle Köpfe und flinke Hände. Nehmen Sie das Thema auf mit
Ihrer Familie, sprechen Sie mit Nachbarn, Freunden und Bekannten über das
Thema Schule/Ausbildung und die Standort-Strategie der Stadt Aarau. Verwenden
Sie unser Kampagnen-Material.
Wollen Sie richtig aktiv mithelfen, so melden Sie sich doch bitte bei mir per E-mail an christoph.mueller@zelgli.net und teilen Sie mir mit, wie Sie uns unterstützen möchten (Unterstützungskomitee, Kampagnenkomitee, Spende usw.). Unser Komitee ist dankbar für jede Hilfe, die Sie zur Rettung des Zelglischulhauses Aarau anbieten können!
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